Begründung der Jury
„Ein kurdischer Junge aus dem Norden Iraks auf der Suche nach seinem Vater, der nicht aus dem Krieg zurückgekehrt ist: Die Großmutter begleitet den Enkel auf seiner Reise in den Süden des Landes: Schwer lasten auf ihr die Erinnerungen – an die Gasangriffe, an die Toten des Krieges, an die Leere der Welt nach dem Krieg. Sie hofft immer wieder und immer noch, den Sohn zu finden und dem Enkel den Vater zurückgeben zu können: Schwer ist die Reise für die alte Frau, schwer trägt sie an ihrer Verantwortung – neugierig schaut Ahmed, der Junge, auf die zerbombte Welt, die dennoch mit jedem Tag der Reise für ihn größer und reicher wird.
Doch es gibt Menschen, die beiden helfen die Entfernungen und die Mühen zu überstehen. Helfen will vor allem ein Mann, der als Soldat der Republikanischen Garde im Norden des Landes an den Angriffen auf die Zivilbevölkerung beteiligt war: Ein Täter, der sich der alten Frau offenbart, die ihn daraufhin zornig davon jagt.
Und doch begleitet er sie bis zum Ende der Reise – zu den Leichenfeldern in denen wahrscheinlich auch Ahmeds Vater verscharrt ist.
Ein Film über Schuld, Wahrheit, Reue und Vergebung und über die Stärke der Großmütter, die die ganze Welt in ihren Händen halten: Eine lange Reise.“
Mitglieder der Friedensfilmpreisjury 2010
Mehdi Benhadj-Djilali, Harriet Eder, Jan Engelmann, Christoph Heubner, Oliver Passek, Monica Puginier, Alice Ströver, Christoph Wermke, Marianne Wündrich-Brosien, Christian Ziewer