„Der Himmel sieht genauso aus wie unserer.“ „Quatsch, er ist vollkommen anders. Und ab jetzt ist es unser Himmel. Irgendwann kommen wir wieder zurück.“ „Wirklich? Wie denn?“ „Wir kommen als Könige zurück.“
Sie sind keine Ausreißer: Lyapa, Vasja und sein kleiner Bruder Petya. Niemand vermisst sie, wo sie bislang lebten. Waisenkinder lassen keine sorgenvolle Mutter zurück. In ihren Kinderseelen haben sie die Hoffnung auf ein besseres Morgen. Diese Hoffnung treibt sie an. Bei ihren langen Fußmärschen über Gleise, die kein Ende zu haben scheinen. Durch den dichten Wald. Eine Marktfrau steckt Petya, dem Jüngsten, ein Stück Brot zu – weil sie sein zahnloses Lachen rührt. Die vorbeifahrende Hochzeitsgesellschaft gibt ihnen Wodka aus. So schlagen sie sich durch. Dort, wo sie hingehen, wartet ein besseres Leben auf sie, bestimmt.
Der Film „Morgen wird alles besser“ („Jutro Bedzie Lepiej") der polnischen Regisseurin Dorota Kedzierzawska erzähle „mit eindringlichen und poetischen Bildern […]dieses so bittere Märchen unserer heutigen Realität“ – so begründet die Jury ihre Entscheidung, dem Film aus der Sparte Generation Kplus den diesjährigen Friedensfilmpreis der Berlinale zu verleihen. „Mit den Augen der Kinder entlarvt sie die harte Welt der Erwachsenen und der von ihnen gezogenen Grenzen.“
Dorota Kedzierzawska erzählt ihren Film nach einer wahren Begebenheit. In einem Interview mit dem Online-Portal „Junge Journalisten“ sagt sie: „Diese Geschichte ist eine Geschichte von zwei Brüdern, die Straßenkinder in Russland waren. Ich habe dazu eine Radiosendung in Polen gehört, wo Leute eingeladen wurden anzurufen und sich zu der Geschichte zu äußern. Leider ist es geschehen, dass die Hälfte der Anrufer für die Abschiebung der Jungen waren, was mich sehr empört hat. Von dem Moment an habe ich mich entschlossen, über diese Geschichte einen Film zu machen.“